... Verschollenes ... und Grausames ...
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin
15.06.2019
Lange Zeit war er verschollen - nur selten zu finden ist der Eichenglasflügler (Synanthedon vespiformis) dessen Larve sich unter der Rinde von Eichen (!) entwickelt. Der nach uns vorliegenden Daten früheste Fund stammt aus dem Jahr 1976 (Ennsdorf) und konnte bereits 2011 als Vorkommen im Raader Wald bestätigt werden.
Die Bindung dieses Schmetterlings speziell an Eichen als Entwicklungsbasis zeigt, wie wichtig ein entsprechender Lebensraumschutz für viele bereits selten gewordener Tiere genommen ist. Es genügt bei weitem nicht, einzelne "Hot-Spots" nach dort aufgefundenen Arten zu bewerten und aber rundherum den Boden zu versiegeln! Nur wenn ganze, zusammenhängende Flächen in ausreichender Größe mit verschiedenartigster Biotopausstattung der Tier- und Pflanzenwelt zur Verfügung stehen, hat die Natur eine Chance, das Überleben hoher Artenzahlen zu ermöglichen!
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Abgesehen von der zukünftigen Bedrohung des Raader Waldes durch wirtschaftliche Begehrlichkeiten oder auch Straßenbauplänen hat die Tierwelt schon jetzt häufig unter Fahrzeugnutzern zu leiden, unter deren Rädern Schlangen, Blindschleichen, Großkäfer und anderes Kleingetier zermalmt werden ....
Sollte es wirklich wahr werden, dass man nur alibihalber "Hot-Spots" von der Bodenversiegelung ausnimmt, kann man sich selbst ausrechnen, dass diese aus Sicht der Wirtschaft "Kollateralschäden" sprunghaft ansteigen ... zumindest, bis der Tierbestand unter ein dann nicht mehr (über)lebensfähiges Minimum heruntergedrückt wurde ....
Zusätzlich existiert noch ein sensibles Thema: ist es Gedankenlosigkeit, Unwissenheit, sind es Ängste oder ungezügelte Aggression gegenüber feindlich empfundener Natur? Manche Besucher des Raader Waldes bringen jedenfalls Leid und Tod über Kleintiere am Wegrand! Immer wieder finden wir Schlangen, manchmal auch die zu den Echsen gehörenden Blindschleichen, welche deutliche Mißhandlungsspuren aufweisen! Schon öfter mußten wir zerschlagene, zerschnittene oder wie im Bild unten mit einem Stock durchbohrte Tierleichen dokumentieren ... wer die Zähigkeit dieser Äslulapnatter kennt, der weiß, wie lange das Leid solcher gequälten Tiere dauern kann ....
Die letzten beiden Beispiele zeigen deutlich, wie sehr sich manche bereits von der Natur entfernt haben, wie sehr sie entweder nicht geachtet oder gar als feindlich gesinnter Lebensraum wahrgenommen und erlebt wird. Umsomehr ist es wichtig, den Raader Wald ALS GANZES zu bewahren, zu schützen, um mit seiner Hilfe über die Wunder der Natur vor unserer Haustür (!) informieren zu können. Nutzen wir die Chance, dieses "Grüne Klassenzimmer" für Jugend- und Erwachsenenbildung dauerhaft nutzen zu können!
Der Raader Wald braucht unsere Hilfe!
Hier gehts zur >>> online-Petition <<< wo Du bequem am Bildschirm unterschreiben kannst.
Danke für Deine Unterstützung! |
>>> zum nächsten Tagebuch-Eintrag ...
|