Diesmal Jagd auf schwarze Früchte ...

01.11.2021

Wie schon oft geht es wieder einmal kreuz und quer auf allen möglichen Wegen durch den Raader Wald ...

Ziel ist es diesmal, Büsche mit schwarzen Früchten zu erfassen, um eine Verbreitungskarte erstellen zu können - und so ist es als erstes der Schlehdorn (Prunus spinosa) der ins Auge fällt. Die Früchte sind heuer allerdings nur spärlich zu aufzufinden. Obwohl die Blüte recht reichlich war, wurden durch das feuchtkalte Wetter die Bestäuber von ihrer Arbeit abgehalten, so dass viele Blüten unbefruchtet geblieben sind.

Viele kleine schwarze Kügelchen in lockeren Trauben bildet der Liguster (Prunus spinosa) der für die Wintervögel wie viele andere Sträucher eine wichtige Nahrungsquelle bildet. Auch seine Früchte sind heuer in wesentlich geringerer Anzahl zu finden.

Einfach so zwischendurch winken die leuchtend-bunten Blätter der Haselnuss (Corylus avellana) zwischen den locker stehenden Bäumen hindurch ...

Vielfach ist die Haselnuss (Corylus avellana) schon ins neue Jahr gestartet: hier finden wir bereits die angesetzten neuen "Kätzchen" , deren Pollen im Frühling den Allergikern heftig zusetzen können.

Aber was haben wir denn da? Wie so oft hat die Natur für manche Tiere und Pflanzen eine ganze Serie von Ausnahmemöglichkeiten - und so finden sich immer sehr spät (oder auch sehr früh) blühende Exemplare des Roten Hartriegel (Cornus sanguinea). Die Blütezeit im Frühling wurde versäumt - und wird jetzt schnell noch nachgeholt. Ob sich so spät noch passende Bestäuber finden? Und wenn ja, ob es noch zum Fruchtansatz kommt?

Dieses rasche Durchwandern der vorhandenen Wege im Raader Wald bringt es mit sich, dass man immer wieder und immer neue Mikrohabitate findet, die der natürlichen Dynamik eines Waldes entspringen. Hier sind es umgestürzte, teilweise bereits entrindete Baumleichen sowie die Stümpfe, die von den teilweise freigelegten Wurzeltellern in die Luft ragen. Ideale Studienplätze für interessierte Wanderer, die das Zerlegen der Bäume durch Mikroorganismen, Pilze und Insekten, aber auch Vögel miterleben möchten. Leider werden diese Bäume im ungeschützen Wirtschaftswald nicht lange genug für eingehende Beobachtungen liegen bleiben - dies könnte man nur in einem Schutzgebiet zulassen.

Schutzgebiete ermöglichen im Gegensatz zu Nutzwäldern die natürliche Dynamik der Natur zu beobachten ... und nur in solch naturnahen Wäldern wie dem Raader Wald ist das Funktionieren der Natur intensiv und über längere Zeiträume zu beobachten. Aber um diese Beobachtungen über längere Zeiträume zu ermöglichen muss man den Wald bewahren ....

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