Selbst gestellte Aufgaben ...

31.10.2021

Einmal geht man ohne Aufgabe und Ziel durch den Raader Wald, ein anderes Mal wieder treibt einen die Neugier, sich selber Aufgaben zu stellen, die man versucht zu erfüllen ... diesmal geht es um alles Rote im Raader Wald.

Bewaffnet mit GPS und Kamera werden die Wege abgegangen, und an Plätzen, wo die Blasenkirsche (Physalis alkekengi) ihre roten Fruchtbecher zeigt, wird ein Belegfoto gemacht. Später werden die GPS-Daten und Bilder zusammengführt und damit können Karten erstellt werden, wo die Blasenkirsche wächst.

Bei solchen "Routinegängen" über alle Waldwege nimmt man ganz nebenbei Eindrücke der natürlichen Dynamik auf - die meisten gehen auf das Konto der Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die dem allgemeinen Eschensterben zum Opfer fallen.

Auch zwischen mächtigen Bäumen versteckt finden sich solche gefallenen Bäume, die auf diese Art Mikrohabitate bilden ... das sind unter anderem durch dynamische Vorgänge gebildete kleine Lebensräume innerhalb sie umgebender Biotope. Hier ein wahres Konglomerat, also ineinandergreifende Mikrohabitate in Form von gestürzten Bäumen, also "liegendem Totholz" mit dessen Wurzelteller und daneben eine bereits weitgehend entrindete Rotföhre als "stehendes Totholz" ... jede Form von Totholz kann jeweils verschiedenen Lebensgemeinschaften Nahrung, Wohnstatt und Lebensraum bieten.

Die in der Herbstsonne blutroten Früchte von Pfaffenkäppchen oder Spindelstrauch (Euonymus europaeus) werden ebenso wie die Blasenkirsche mit Kamera und GPS erfaßt und später hieraus eine Verbreitungskarte erstellt.

So ganz zwischendurch leuchten vom Boden die herbstlich verfärbten Blätter einer Stieleiche (Quercus robur) hervor. Während andere Bäume zu Tode stüürzen, ist der Wald in einer ununterbrochenen natürlichen Verjüngung begriffen.

So werden Sträucher und Bäume, aber auch andere Pflanzen und Tiere "kartiert" und so ihr Vorkommen dokumentiert. Mit Hilfe dieser Informationen kann man Rückschlüsse auf wieder andere Vorkommen ziehen und diese auf Richtigkeit prüfen. Und so werden immer mehr wichtige Daten verfügbar, die schlußendlich (hoffentlich) die Schutzwürdigkeit des Raader Waldes auch "amtlicherseits" bestätigt.

Leider ist die Wichtigkeit und Richtigkeit eines Schutzes nicht immer einfach mittels Gesetzen oder Verordnungen erreichbar. Zu sehr stehen meist andere Prioritäten, oft sogenannte wirtschafltiche den Schutzkategoerien entgegen ...

Der Raader Wald braucht unsere Hilfe!

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