Durch den Raader Wald schlendern ...

29.10.2021

Meistens suchen wir bei unseren Ausgängen nach interessanten Tieren oder seltenen Pflanzen, spannenden Lebensräumen oder einfach nach Spuren von der Dynamik der Natur. Aber nicht immer ... manchmal lassen wir die Natur einfach auf uns wirken ...

... und ohne nach irgendetwas Bestimmtem Ausschau zu halten, fordert der Ruf eines Mäussebussard (Buteo buteo) dazu auf, nach oben zu schauen ...

Irgendwo am Waldrand öffnet sich das dichte Dornengebüsch und gibt überraschend den Blick frei auf zwei isoliert stehende Rotföhren (Pinus sylvestris) die sowohl die seinerzeit begonnenen Schlägerungen als auch die nachfolgenden Stürme überstanden haben ...

In der bereits flach werdenden Nachmittagssonne leuchten überall am Waldrand die roten Beeren der Gewöhnlichen Berberitze (Berberis vulgaris) hervor. Teilweise beginnen die Früchte bereits einzutrocknen - sie bilden eine wertvolle Nahrungsreserve für die Wintervögel ... manche davon kamen in den letzten Jahren von weit her, weil im Raader Wald für sie so überreiche Nahrungsquellen zu finden sind.

Eine der im Raader Wald nicht allzu häufigen Rotbuchen (Fagus sylvatica) bildet regelrechte Plateaus aus Ästen mit dem bereits herbstlich verfärbtem, prächtigem goldrotem Laub.

Währenddessen hat die ebenfalls nur verstreut vorkommende Winterlinde (Tilia cordata) die meisten ihrer Blätter bereits abgeworfen. An allen Ästen kann man jedoch schon die Knospen für das nächste Frühjahr erkennen ...

Eine erkrankte und vom Sturm gefällte Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) bildet ein neues Mikrohabitat: Der gestürzte Baum hat eine Bresche hinterlassen, durch die mehr Sonne und damit mehr Licht den Boden erreicht. So werden die im Boden wartenden Samen zur Keimung angeregt. Gleichzeitig hält der Stamm den Boden länger feucht, während er selber schneller Nährboden für Pilze, Moose und holzzerlegende Insekten wird. Die dürren Äste werden wieder andere Insekten anlocken und so den Artenreichtum nur dieses eng umgrenzten Platzes wirkungsvoll zu erhöhen. Andererseits verhindern die Äste ein verbeißen von Jungpflanzen durch Rehwild, das solche Verhaue meidet. Was beim ersten Hinschauen nach "Waldschaden" aussieht, ist für die Natur und deren natürliche Dynamik ein Gewinn ...

Auch ohne Suche nach Wissen ist der Raader Wald eine unerschöpfliche Quelle des einfachen Erlebens ... helfen wir alle mit, dass dieses Erleben auch in Zukunft noch in dieser Weise möglich ist !

Der Raader Wald braucht unsere Hilfe!

Hier gehts zur >>> online-Petition <<< wo Du bequem am Bildschirm unterschreiben kannst.

Danke für Deine Unterstützung!

>>> zum nächsten Tagebuch-Eintrag ...

designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin