Ein kurzer Streifzug duch die Kälte
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin

19.01.2019

Immer wieder tauchen sie im Ennskanal, der den Raader Wald im Osten begrenzt, mal einzeln und mal auch in größeren Trupps im Winter auf - die Schellenten (Bucephala clangula). Das Schellentenmännchen glänzt metallisch, und chrakteristisch ist der deutlich zu sehende weiße Wangenfleck. Als angestammten Lebensraum besiedelt sie stehendes oder langsam fließendes Gewässer in Waldnähe - was ihr wohl die Überwinterung oder Rast so am Rande des Raader Waldes sympathisch macht. Als sehr guter Tauchvogel kann sie so auch den nur karg bewachsenen Grund des Kanals nach Futter absuchen ... Interessant ist, dass die Schellente (Bucephala clangula) in Baumhöhlen wie z.B. Scharzspechthöhlen brütet - leider jedoch nicht bei uns, wo sie nur Wintergast ist.

Dennoch zeigt das regelmäßige Auftreten der Schellente im Winter, dass ein Naturraum wie der Raader Wald nicht nur einfach ein "Artenschutzprojekt für hier vorkommende Arten" ist, sondern durch seine Funktion als Winterlebensraum, Überwinterungsraum und Rastplatz für Zugvögel weit darüber hinausgeht!


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Wer das Buch "Nils Holgersson" von Selma Lagerlöf kennt, sucht hier unwillkürlich den Rücken der an vorderster Stelle fliegenden Stockente (Anas platyrhynchos) nach dem kleinen verzauberten Jungen ab. Auch wenn es sich im Roman um Graugänse handelt, deren Zug sich ein weißer Hausgänserich namens "Martin" anschließt. Nils erlebt auf seinem Rücken - und manchmal am Rücken von "Akka von Kebnekajse", der Leitgans der Gruppe - tolle Abenteuer ...


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Die aktuelle Kälte hat die alten zu Boden gefallenen Eichenblätter mit Reif angezuckert. Am Rand fließt der kalte Wind schneller vorbei und hinterläßt Kristall für Kristall das gefrorene Wasser, das sich langsam zu schlanken Nadelreihen ausbildet.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Der winzige, in seinem braungestreiften Tarnanzug kaum zu sehende Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) hat sich durch seinen Gesang verraten. Aber dennoch ist er nicht leicht zu orten, noch dazu, wo gleich mehrere ihren Gesang anstimmen, um bereits jetzt ihre Reviere abzugrenzen ... und noch schwieriger ist es danach, ihn auf ein Bild zu bannen, während er flink wie eine Maus und immer in Bewegung durchs Geäst schlüpft.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

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