Totholz und Vogelparade
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin

13.01.2019

Der Begriff "Totholz" ist nicht umsonst ein wichtiger im ökologischen System des Raader Waldes. Alles, was das aktive Leben beendet hat, wird sofort von anderem Leben in Besitz genommen, besiedelt, zerlegt, und letztendlich irgendwann dem natürlichen Kreislauf in Form von Humus wieder zurückgegeben. Was wiederum heißt, dass "Totholz" einer der wichtigsten Bestandteile eines "lebendigen" Waldes ist, denn dem Totholz entspringt mannigfaches, hochspezialisiertes Leben!

In unserem Falle ist es ein unbekannter Pilz (Fungi), der im verbliebenen Baumstumpf die kleine Nische zwischen Rind und Holz besiedelt hat und nun das Seine dazutut, einerseits das tote Holz aufzubereiten für weitere "natürliche Verarbeitung", andererseits mit den hier sichtbaren Fruchtkörpern seine Nachkommenschaft produziert.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Der Winter ist für die kleine Sumpfmeise (Poecile palustris) als Insektenfresser eine harte Zeit, und harte Arbeit ist es auch, ein von einer Wildfüttterung entführtes Maiskorn zu knacken ...


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Ein Kleiber (Sitta europaea) sitzt im Regen wie festgefroren minutenlang auf einem Ast, ohne uns auch nur zu ignorieren! Aber er bewegt sich doch wenn auch ganz wenig - für uns ist das ungewohnt, denn Kleiber scheinen ansonsten immer in Bewegung zu sein. Aber dieser genießt wohl seine wohlverdiente Ruhephase.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Lärmende Verfolgungsjagden spielen sich im Gezweig ab und zwingen die Augen förmlich nach oben. Es scheint, die Buntspechte (Dendrocopos major) sind bereits in Paarungsstimmung! Erst nach einem zweiten genaueren Blick erkennen wir, dass es sich um ein seltenes Exemplar eines Mittelspechts (Leiopicus medius) handelt, der geräuschvoll und aggressiv von seinem häufigen Verwandten, den Buntspecht (Dendrocopos major) aus dem Revier vertrieben wird.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Ein Buchfink (Fringilla coelebs) betreibt scheinbar seine eigenen meteorologischen Studien und schaut, wie's Wetter wird. Schneits oder regnet es wieder?


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Es scheint so, als hätten sich alle Goldammern (Emberiza citrinella) des Raader Waldes zu einer Versammlung in einer Baumkrone getroffen, um dort über die Wichtigkeit eines Schutzes für den Raader Wald zu dirkutieren. Die Goldammern würden allerdings ganz besonders unter dem Verlust der brachliegenden Wiesenflächen leiden.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Eine Aas- oder Rabenkrähe (Corvus corone) sitzt ausnahmsweise unweit auf den zweigspitzen eines Baumes am Wegrand. Auch wenn man sie fast immer wahrnimmt, sind sie mißtrauisch und so wachsam, dass man sie kaum einmal fotografieren kann.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Jetzt hat sich auch das Rätsel mit der gefundenen Mistel gelöst: Jäger bringen sie zu den Fütterungsstellen, da die Aufnahme von Misteln für das Reh (Capreolus capreolus) gesundheitsfördernd sein soll, wie in der Zeitschrift der OÖ Jäger nachzulesen ist.


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Ein ganzer Schwarm von Straßentauben (Columba livia f. domestica) bevölkert die Stromleitung ... kokett putzt sich eine auf der obersten Spitze des stählernen Mastes die Federn, während eine einzelne Taube abseits sitzt ...


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Die Straßentauben (Columba livia f. domestica) scheinen den Einzelgänger nicht zu beachten. Dieser oder diese sitzt etwas abseits und unterscheidet sich durch einen schneeweißen Hals und Nacken, und sie sitzt anders als die anderen - aufrechter als jene, die alle die Köpfe eingezogen haben. Ob die einzelne Taube etwa eine Brieftaube ist, die Anschluss gesucht hat?


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