Wehe wenn die Vögel verschwinden ...
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin
12.01.2019
Die Grünfinken (Chloris chloris) waren in den letzten Jahren besonders betroffen von einem großen Sterben durch Befall vom Parasiten Trichomoniasis. Lebensrauminseln wie der Raader Wald, der genügend Nahrung für Überwinterung und Brut bietet, sind letzte natürliche Zufluchtsstätten für diesen hübschen Sänger.
Ausgerechnet die Tierliebe von Menschen, welche Futterstellen für Singvögel einrichten, hilft durch die (unnätürliche!) Konzentration der Grünlingbestände an den Vogelhäuschen bei der Verschleppung und Verbreitung dieses tödlichen Parasiten.
In natürlichen Lebensräumen ist die Ansteckungsgefahr durch die geringere Dichte am gleichen Ort wesentlich geringer! Allerdings gerade das Fehlen dieser Naturräume und somit der Nahrungsgrundlage treibt die Vögel zusätzlich in die Städte bzw. Stadtnähe ...
Dramatische Folge: In Österreich hat sich der Bestand an Grünlingen seit Ausbruch der Trichomoniasis 2009 HALBIERT!
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Kaum wird es ein wenig kälter und in Österreich mehr Schnee, treibt es Wintergäste in den Raaderwald. Eine Hundertschaft an Stieglitzen (Carduelis carduelis) lässt sich nicht beirren von Nutzungsplänen für den Raader Wald und beansprucht ihr Nahrungshabitat weiterhin für sich.
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Ein verstecktes Nest eines Pirols (Oriolus oriolus) genau dort, wo im Mail 2018 mehrere Pirole immer wieder ihr melodisches "düdliöh", das an einen kurzen Jodler erinnert, verlauten ließen. Damals blieb das gut getarnte, an Ästen napfförmig gewobene Nest allderdings unentdeckt.
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Wer wühlt hier unter den Eichen nach den abgefallenen Früchten, den Eicheln? Schon öfter konnten im Raader Wald die Fährten von Wildschweinen (Sus scrofa) festgestellt werden.
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Seltsam - noch nie haben wir im Raader Wald eine Mistel gefunden ... und jetzt liegt da eine auf dem Weg? Abgelegt? Verschleppt und fallen gelassen? Wir werden jedenfalls weitersuchen ...
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Immer wieder gibt es interessante Beobachtungen zu machen, auch wenn sich manches im Jahreskreis wiederholt, dabei sich aber dennoch auch immer wieder verändert. Immer wieder gibt es aber auch neuen Geheimnissen nachzuspüren - und noch vieles ist unbemerkt und unentdeckt im Raader Wald. Aber sollte das bisher Entdeckte, Beobachtete, Gefundene und Dokumentierte nicht schon längst ausreichen, diesen Wald vor der Bedrohung durch "ökonomische Nutzung" zu schützen? Ist noch immer nicht genug Natur und Umwelt zerstört, geschädigt, vergiftet und bedroht, dass wir glauben, so wie bisher weitermachen zu können? Glaubt man immer noch, dass es reicht, "anderswo" sich den Anschein zu geben, Natur zu schützen?
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