Spätnachmittägliche Stippvisite ...
31.05.2016
Trüb und windig war's wieder einmal, und so hatte ich nicht viel Hoffnung, auch nur irgendwie fündig zu werden - aber in einer Blüte fand sich doch dieser grüne Zwerg, der den unaussprechlichen Namen hat: Zweifleckiger Zipfelkäfer (Malachius bipustulatus) ... der Wind machte es unmöglich, an der Blüte zu fotografieren - und so wurde er einfachauf meine Hand umgesiedelt. Es war kühl genug, so dass er sich nicht sofort wieder fliegenderweise aus dem Staub machte ...
Und wieder ein Exemplar des Gemeinen Scheinbockkäfers (Oedemera femorata), diesmal jedoch ein Weibchen, was an den Hinterschenkel zu sehen ist, die im gegensatz zum Männchen NICHT keulig verdickt sind ... (vergleiche hier)
Nur wenige Schritte entfernt hat sich ein alltägliches Drama in der Insektenwelt abgespielt: die auffällig gezeichnete Südliche Glanz-Krabbenspinne (Synema globosum) hat - wie für Krabbenspinnen üblich - an der Blütenunterseite gelauert, und mit einem Biß direkt hinter dem Kopf der doch wesentlich größeren Honigbiene diese zuerst gelähmt und dann getötet ....
Eine einzelne Weiß-Lichtnelke (Silene latifolia) schwankt heftig im Wind - hält aber doch freundlicherweise für den kurzen Moment der Aufnahme still ...
Und wieder nur in kurzer Entfernung wiegt sich ein dunkler Fleck auf einer heftig schwankenden Blüte - zwischen zwei Fingern muß ich die Blüte fixieren, um ein halbwegs brauchbares Bild zu bekommen. Dieses Insekt habe ich noch nie vor die Linse bekommen - es handelt sich um die Gemeine Breitstirnblasenkopffliege (Sicus ferrugineus) ... wie soll man sich solche Namen bloß merken? Aber ich habe schon gelernt: die riesige Anzahl von Insekten macht es schwierig, "einfache" Namen zu schaffen.
Aus dem Unterholz ertönt ein lautes Rauschen, während der Wind sich verstärkt. neugierig geworden schlüpfe ich durch die Büsche und stehe staunend vor einer der wirklich mächtigen Rotbuchen (Fagus sylvatica) im Raader Wald. Wie in den Boden gerammt steht sie trotzig da und streckt ihre stammgleichen Äste in den Himmel ...
Zum Abschluß stolpere ich über ein kleines, unscheinbares Pflänzchen, das sich mit mehreren zartrosa Blüten bestückt aus dem Boden reckt ... bei der Bestimmung dieser Pflanze scheitere ich aber vorerst und muss die Lösung des Rätsels auf später verschieben ...
Ich muss darüber staunen, dass sogar bei trübem Wetter und nur kurzen Ausgängen immer wieder neue Arten aufzufinden sind ... und bin schon wieder neugierig auf's nächte Mal ...
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