Schnelligkeit ist gefragt ...
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin

07.11.2021

Den lautlosen grauen Schatten knapp am Boden verrät nur die schnelle Bewegung, obwohl sie reichlich nahe ist. Dennoch ist es reines Glück, dass der vorbeihuschende Sperber (Accipiter nisus) die Brücke überquert und so im Blickfeld bleibt - so gelingt gerade noch ein schneller Schuss mit der Kamera, der ihn im Bild einfriert ....

Ein ebenso heimlicher Gesell ist der winzige Waldbaumläufer (Certhia familiaris), der sich wie ein Specht an den Baumrinden festhält, indem er sich dabei auf seinen Schwanz stützt. Mit seiner sich den Stamm hinaufschraubenden Klettertechnik, die er meist nahe am Boden beginnt, ist er fast nicht wahrzunehmen. Mit seinem feinen, pinzettenförmigen Schnabel pickt er kleinste Insekten aus winzigen Ritzen - und vom Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) unterscheidet ihn seine riesige Hinterkralle! Also normalerweise hat man fast keine Chance ohne Fernglas oder Teleobjektiv die beiden Arten zu unterscheiden.

Gut versteckt im Astgewirr ist oft auch die Schwanzmeise (Aegithalos caudatus), obwohl sie sich oft durch ihre große Neugier verrät und so gar nicht scheu näherkommt. Sitzt sie aber still, ist schon ein recht gutes Auge notwendig, um sie mit ihrer im Winter unauffälligen Färbung in ebenso grauer Umgebung auszumachen ...

Schon öfter sind wir über Exemplare der Rot-Eiche (Quercus rubra), gestolpert - aber diesmal wurden auch einige Früchte gefunden und gleich dokumentiert. Diese amerikanische Eichenart scheint sich im Raader Wald tatsächlich selbständig zu vermehren. Ob das ein Problem werden kann? Das kann nur die Zukunft zeigen ...

Oft ist es das Unsichtbare, schwer zu Findende, was das Erfolgserlebnis eines Spazierganges im Raader Wald ausmacht. Und dieser naturbelassene Eichen-Hainbuchenwald hat viele solcher Tiere, Pflanzen und andere Objekte zu bieten, die einen Aufenthalt mit besonderen Erlebnissen und Beobachtungen aufwerten. Damit es so bleibt und wir auch weiterhin diesen Wald so wahrnehmen, so erleben können, ist es aber notwendig, dass wir ihn bewahren ...

Der Raader Wald braucht unsere Hilfe!

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