Oktobertage ...
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin

16.10.2021

Fast scheint das Jahr vorbei zu sein, wenn die Natur sich langsam aber sicher für die Winterruhe vorbereitet .... und dennoch gibt es Neues zu berichten ...

Waren es kürzlich Rabenkrähen und Fasan, ist es diesmal der Mäusebussard (Buteo buteo) der in den abgestorbenen Ästen eines Baumwipfels sitzt und aufmerksam in die Runde schaut ...

Sie erinnert zuerst an eine gewöhnliche Garten-Kreuzspinne, aber bei näherem Hinsehen sind doch Unterschiede bemerkbar. Aber erst bei der Analyse des Bildmaterials wird klar: Es handelt sich um eine Körbchenspinne (Agalenatea redii), die an ein Leben in Sandtrocken- und Halbtrockenrasen angepaßt ist und damit einen fixen Platz im Randgebiet des Raader Waldes hat..

Hier hat sich die Gelegenheit ergeben, fast alle Bestimmungsmerkmale des Buntspecht (Dendrocopos major) abzubilden: seine rote Binde am Hinterkopf, der weiße durchgehende Schild an den Flügeln und die feckigen Streifen am hinteren Rücken. Typisch für alle Spechte sind die steifen, zugespitzen Stützfedern am Schwanz, auf denen der Specht sein Gewicht abstützt ...

Kaum 6 mm wird dieses kleine Kerlchen groß und es gehört zur Familie der Blattkäfer: der Schneeballblattkäfer (Pyrrhalta viburni) der seine Entwicklung an Zweigen des Gewöhnlichen Schneeballs (Viburnum opulus) durchläuft. Aufgrund seiner Kleinheit ist wohl dieser Erstnachweis so spät erfolgt, denn selten ist diese Art eigentlich nicht ... Aber Käfer sind nun mal nicht so auffällig wie die bunten flatterhaften Schmetterlinge ...

Seit 2015 dokumentieren wir intensiv die Tier- und Pflanzenarten im raader Wald ... und immer noch finden wir neue Arten, obwohl wir vorwiegend an Wegen und Wegrändern unterwegs sind.

Es sei an dieser Stelle wiederholt: jeder und jede kann dieselben Beobachtungen machen, sofern die Augen beim Spaziergang offengehalten werden! Natürlich sind die Beobachtungen abhängig von Wetterlage, Wind, Häufigkeit der Spaziergänge und Ort - und natürlich ein wenig Übung im "Schauen" ... gerade deshalb streben wir den Erhalt des Raader Waldes als "Grünes Klassenzimmer" an, um genau diese Beobachtungen auch in Zukunft zu ermöglichen.

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