Herbstschauen ...

21.10.2020

Schwingende Zweige, raschelnde Blätter, leuchtende Farben - so zeigt sich alle Jahre wieder der Herbst ... und dabei bleibt es sich vollkommen gleich, ob man bei Sonnenschein oder trübem, ja sogar nassen Wetter unterwegs ist ...

Eine rote Mauer bilden die dicht an dicht befindlichen Blätter des Spitzahorn (Acer platanoides), die sich noch eine Weile an den Zweigen festklammern, um aber doch schließlich vom Wind gepflückt zu werden um dann in weiten Kreisen zu Boden zu segeln.

Die ersten Blätter des Spitzahorn (Acer platanoides) haben ihre Reise zu Boden schon hinter sich gebracht und schmücken mit ihren auffälligen Silhouetten den noch grünen Unterbewuchs ...

Der Rot-Hartriegel (Cornus sanguinea) gleicht langsam seine Blätter farblich an seine tiefrote Rinde an - sie dunkeln schnell nach und halten dadurch die Sonnenwärme länger fest. Das wiederum nutzt diese kleine und doch hübsch gemusterte Listspinne (Pisaura mirabilis) und tankt ihrerseits die gespeicherte Wärme für ihre nächtliche Jagd.

An der Blattunterseite einer Weide findet sich die auffällige Galle einer Blattwespe, wahrscheinlich Pontania viminalis, in der sich die Larve gut geschützt zum fertigen Insekt entwickelt.

Die Gartenhummel (Bombus hortorum) hat sich verspätet - sie kommt zwar gut mit tiefen Temperaturen zurecht, aber diese hier sitzt starr auf den kleinen Blüten und hofft auf einen nächsten warmen Tag.

Eine gute Gelegenheit, ihr ganz dicht auf den Pelz zu rücken um so die Gartenhummel (Bombus hortorum) detailliert herzeigen zu können.

Schon oft habe ich geraten, einfach zu "schauen" ... es ist ein absichtsloses, vielleicht sogar zielloses Schweifenlassen der Augen - eines unserer wichtigsten Sinnesorgane - gemeint. Und dabei aber nichts suchen .... Man kommt dabei zur Ruhe, und aus der Ruhe entsteht ... das FINDEN. Und daraus die Freude am Schauen ...

Wer hat schon die Möglichkeit, so einfach fast vor der Haustüre einige Schritte im Freien, in der Frische des Waldes zu tun?
Wer hat schon die Möglichkeit, auf diese Art zur Ruhe zu kommen, und das SCHAUEN zu genießen?

Wir müssen unbedingt darauf achten, dass diese Möglichkeit des Schauens erhalten bleibt ... ist sie einmal verloren, wird sie auf immer verschwunden sein, und irgendwann werden wir uns nur unklar erinnern, was wir doch verloren haben ... und krank werden in der Nicht-Natur, die uns dann vielleicht nur geblieben ist.

Wieso muss ich jetzt bloß an COVID-19 denken ???

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