Sechsbeiner-Parade und ein Plattfuß ...

29.08.2020

Es ist immer wieder spannend, den Raader Wald zu besuchen ... sich ihm langsam anzunähern, sich einzulassen auf die vielfältigen Lebensräume, die durch Wiesen, Brachen, Waldränder und schließlich dem Wald sebst gebildet werden. Seit Mai 2016 wird er regelmäßig besucht und anschließend hier vorgestellt - und niemand hat damals daran gedacht, eine derartige Artenvielfalt anzutreffen, eine derartige Fülle von Bildern aufzubauen, über eine derartige Masse von Geschehnissen, Erlebnissen und Beobachtungen berichten zu können.

Fast immer gleich und dennoch immer wieder anders ist der Eintritt in den Bereich des Raader Waldes. Es beginnt mit wenigen Schritten von der Brücke bei Raad durch eine Alleähnliche Baum- und Buschgruppe, und dann öffnet sich die Weite der Brache am Rand des Raader Waldes ...

In einer der Käferfallen findet sich heute der bisher größte Vertreter der Käfer, die wir im Raader Wald festgestellt haben. Der Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus) ist uns schon öfter begegnet, ausnahmsweise sogar untertags in der Sonne laufend hat er unseren Weg gekreuzt.

Ebenfalls schon eine alte Bekannte ist die Streifenwanze (Graphosoma italicum) die zeitweise derart häufig ist, dass fast auf jeder Blüte an Waldrand oder Waldlichtung gleich mehrere anzutreffen sind. Bei diesem Exemplar ist auffällig, dass die Randflecken rot sind, der normalerweise ebenfalls rotgestreifte Körper aber eine eher orange Färbung aufweist.

Wieder einmal sitzt eine Große Sumpfschwebefliege (Helophilus trivittatus) auf einer Nelkenblüte. Die auffällige Musterung läßt eine Bestimmung recht klar erscheinen, aber dennoch existieren mehrere fast gleich aussehende Arten dieser hübschen Insektenfamilie. Interessant ist, dass sie eigentlich sumpfige, feuchte Areale bevorzugt. Dennoch ist sie immer wieder im Raader Wald anzutreffen.

Ganz anders als die auf flinken sechs Beinen laufende oder mit Flügeln ausgestattete Insektenwelt bewegen sich diese Tiere normalerweise eher plattfüßig voran. Eine Andeutung von Akrobatik zeigt aber diese Weißmundige Bänderschnecke (Cepaea hortensis) wie sie auf die äußerste Spitze eines bereits abgestorbenen Blattes klettert, um diese abzuraspeln.

Sechs Beine, Flügel oder ein Fuß (die Unterseite der Schnecke wird so benannt) ... vielgestaltig ist die Art der Fortbewegung in der Tierwelt. Unzählige Insekten, Schnecken, Asseln, Hundert- und Tausendfüßer, Spinnen und Schmetterlinge warten im Raader Wald nur darauf, entdeckt und beobachtet zu werden.

Zeigen wir den Kindern und Jugendlichen, den interessierten Erwachsenen und den immer noch neugierigen Alten, was alles im Raader Wald anzutreffen ist. Um das auch in Zukunft tun zu können, muß der Wald allerdings weiterbestehen ... und das ist nicht so sicher ...

Der Raader Wald braucht unsere Hilfe!

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