Im Reich der Schlange ...

19.07.2020

Viele Exkursionen haben mich schon in den Raader Wald geführt - und die meisten davon wurden mit dem Bike durchgeführt. Wobei es nicht darum geht, eine Strecke in einer bestimmten Zeit zurückzulegen, sondern gezielt bestimmte Punkte anzufahren um dort vergleichende Beobachtungen anzustellen.

Hierfür genügt ein altes Mountain-Bike, das mich schon seit den 90er Jahren begleitet, und auch ohne "Superleichtgewicht" und Scheibenbremsen, dafür mit Gepäckträger und Satteltaschen seinen Dienst zur vollen Zufriedenheit erfüllt. Immerhin hilft es mit, die Ausrüstung mitzutragen - Fotoapparat, Feldstecher, zusätzliche wetterfeste Bekleidung, Unterlagen und Schreibgerät sowie diverse Hilfen zum Fangen von Insekten, um sie anschließend leichter fotografieren - und damit dokumentieren - zu können.

Wer hat sich nicht schon gewundert über den kleinen schwarzen Mittelpunkt, gebildet aus einer winzigen schwarzen Blüte der Wilden Möhre (Daucus carota)? Die wenigsten wissen, dass diese "Mohrenblüte" verantwortlich ist für die Namensgebung ... und sie als "Scheininsekt" als Signal an vorbeifliegende Insekten interpretiert wird.

Diese dunkle Blüte der Wilden Möhre (Daucus carota). wirkt durch den Farbkontrast postitiv auf eventuelle Bestäuber und lockt sie an. So wie im Bild den rechts unten versteckten Stachelkäfer (Mordellidae sp.) dessen genaue Art aber nicht festgestellt werden kann. Der Name dieser Käferfamilie klingt aber gefährlicher als die harmlosen, leicht flüchtigen Tierchen verdienen - den hat er nur wegen seines spitz zulaufenden Hinterleibs erhalten.

Bei der letzten Exkursion war ich auf der Suche nach Käfern unter loser Baumrinde an Baumstrünken und habe dabei eine Schlingnatter (Coronella austriaca) gefunden. Meiner Gewohnheit folgend stelle ich nach dem Blick unter die Rinde den ursprünglichen Zustand wieder her, um diesen potentiellen Lebensraum und damit solche Verstecke zu erhalten. Diese Gewohnheit hat sich gelohnt - auch diesmal war die Schlingnatter (Coronella austriaca) unter der Rinde verborgen. Und da ich damit gerechnet und die Rinde sehr vorsichtig und langsam gelöst habe, ist diesmal das Bild scharf geworden - und ich konnte die Rinde wieder in ihre Lage bringen, ohne die Schlange zu beunruhigen ...

Der Raader Wald ist ein Lehrbuch mit unendlich vielen Seiten - zahllose Kapitel kann man darin aufschlagen und zahllose Geheimnisse erforschen. Man muss es nur tun, umso mehr, da er doch unmittelbar vor den Haustüren der Bewohner der Gemeinden St. Valentin, Ennsdorf und St. Pantaleon-Erla liegt und damit für alle leicht erreichbar ist.

Wir hoffen inständig, dass es uns gelingt, die Bewohner dieser Gemeinden, der Region für diesen Wald zu interessieren, sie zu animieren, diesen außergewöhnlichen Wald zu besuchen und zu versuchen, ihn selbst zu erleben, zu sehen, zu genießen ... Wir hoffen inständig, dass es uns gelingt, diesen Wald zu erhalten ...

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