Fluchtpunkt Raader Wald ...

21.04.2020

Wohin sollen sich Tiere und Pflanzen zurückziehen, wenn rundherum alles verschwindet, was zum Leben benötigt wird? Kein Wunder, dass wir im Raader Wald praktisch täglich Interessantes, Neues finden können...

Nur mit viel Glück und Geduld konnte diese schwarze Fliege abgelichtet werden, die unruhig herumflog und fast nie stillgehalten hat. Es handelt sich um eine Märzfliege, oder auch Markusfliege - weil sie einem eingebauten Terminplan folgt und so immer um den Markustag (24. März) herum auftritt.
Übrigens ist es gar keine Fliege, sondern sie gehört zu den Haarmücken und hat viele Namen: Märzfliege, Märzhaarmücke, Markusfliege, Markushaarmücke (Bibio marci) ... und schon war sie wieder weg ...

Die von der Sonne beschienene Fläche voller Wolfsmilch hat eine Wespenschwebfliege (Chrysotoxum sp.) angelockt, von der es mehrere schwierig zu unterscheidende Arten gibt. Mit ihren gelben Streifen warnt sie ihre Fressfeinde vor einer Giftigkeit - die jedoch nur vorgetäuscht ist! Sie ist wie alle Fliegen äußerst wehrlos, und nur ihre Flugkünste können sie im Ernstfall retten.

Im tiefen trockenen Gras finden sich die Reste eines Fasan, der einem vierbeinigen Fressfeind zum Opfer gefallen ist. Die Federn wurden gleich Stückweise am Grund abgebissen, um den Rest besser transportieren zu können. Greifvögel hingegen rupfen die Federn als Ganzes aus, indem sie sie knapp am Körper packen und aus der haut ziehen. Oft bleibt hierbei eine oder zwei Kerben am Federstiel, die man einerseits fühlen kann und andererseits Hinweise auf die Größe des Räubers geben können.

Unter der abgeplatzten Rinde einer der zahllosen umgestürzten Eschen hat es sich die Raupe eines unbekannten Schmetterlings gemütlich gemacht. Die Kotballen zeigen, dass er entweder hier schon längere Zeit verbracht hat oder immer weider hierher zurückkehrt ...

Die Nachmittagssonne bringt ein Meer der Blätter von Maiglöckchen (Convallaria majalis) aufleuchten, und die langen Schatten der Bäume zeichnet ein reizvolles Muster darein ....

Ein wenig muss man sich schon anstrengen, wenn man die ersten frühen Maiglöckchen (Convallaria majalis) in diesem endlosen Heer von Blättern finden und fotografieren möchte. Strapazfähige Kleidung ist hier von Vorteil, wenn man sich in die Maiglöckchenperspektive begeben will oder muss ....

Unendlich Schönes und schon selten gewordenes hat sich in diesen letzten Winkel, wohin die Natur sich noch zurückziehen kann, geflüchtet. Wurde vertrieben aus umliegenden Gebieten, die gerodet, versiegelt, bebaut und genutzt wurden ...

Eine allgemeine Umkehr von diesem Raubbau ist notwendig - ein Schutz allein reicht längst nicht mehr!

Es ist hoch an der zeit, die Natur mit unser aller Hilfe wieder MEHR WERDEN ZU LASSEN.

Der aktuelle Notstand, die Pandemie, die drastischen notwendigen Einschränkungen der Menschen zeigt dies doch - oder ist das immer noch nicht klar? Die Natur kämpft um ihren angestammten Platz - wir sind in diesem grausigen Spiel die Fichten der Forste, das Virus ist der Borkenkäfer .... ist das so schwer zu begreifen, dass die Natur nur tut was sie tun MUSS, weil wir ja einfach getan haben, was wir WOLLEN!

Der Raader Wald braucht unsere Hilfe!

Hier gehts zur >>> online-Petition <<< wo Du bequem am Bildschirm unterschreiben kannst.

Danke für Deine Unterstützung!

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