Wintervögel ... und ein seltsamer Winterblüher !
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin

08.12.2018

Immer öfter können auch in heimatlichen Gefilden die Goldammern (Emberiza citrinella) überwintern. Der inzwischen unbestrittene Klimawandel machts möglich, dass diese Vögel genug Nahrung in der gar nicht mehr so kalten Jahreszeit finden. So wird auch der Raader Wald von den Goldammern, aber auch von anderen durchaus ungewöhnlichen Vogelarten als wichtiges Winterquartier genutzt.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

"Normale" Gäste im Winterwald sind die Kohlmeisen (Parus major), die flink von Ast zu Ast hüpfen, um einerseits überschüssiges Futter in Baumritzen zu verstecken, andererseits alle Spalten und Fugen auch nach dort versteckten Insekten abzusuchen.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Auch die Sumpfmeise (Poecile palustris) verhält sich so und versteckt die Körner an Stellen, wo sie sie später in härteren weil kälteren Zeiten wiederfinden kann ... hoffentlich ... wenn das Versteck nicht anderweitig geplündert wurde.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Fast die Hälfte der Population der Grünfinken (Carduelis chloris) ist zu Tode gekommen - durch eine Vogelkrankheit mit dem Namen Trichomoniasis - hervorgerufen durch einzellige Parasiten! Hervorgerufen oftmals durch sommerliche Vogelfütterung, welche die Tiere (unnatürlich) massiert an einen Ort lockt, wo sie sich gegenseitig anstecken! Hoffentlich können sie hier im Raader Wald noch lange ihren Winter verbringen.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Nur wirklich geduldige und im Schauen geübte Spaziergägner werden den unauffälligen, hervorragend getarnten Waldbaumläufer (Ligustrum vulgare) beobachten können. Er fliegt die Baumstämme tief am Boden an, um sich dann wie ein Specht auf die Schwanzfedern gestützt in ruckenden Bewegungen die Rinde aufwärts zu bewegen. Jede noch so kleinste Ritze wird kontrolliert und mit dem pinzettenartigen Schnabel, der genau auf diese Tätigkeit ausgerichtet ist, kann er kleinste Insekten herauspicken um sie zu verzehren.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Hurra - und wieder eine neue Art, noch dazu eine Winterblüher!! Oder hat auch hier schon die Klimaerwärmung zugeschlagen? Es scheint sich um eine kühle Form der meist unbekannten Forsythie (Forsythia x intermedia var. plasticiformis) zu handeln. Aufgrund ihrer zu 100 % eingelagerten Kunststoffbestandteile kann sie unbeschadet den Winter hier überstehen ....


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Tja, schon seltsam, auf welche Ideen manche kommen ... wollte jemand seinen Kunststoffmüll entsorgen? Oder ist jemand einfach einem lustigen Einfall gefolgt und hat uns "testen" wollen? Oder wollte jemand einfach einen freundlichen Blumengruß hinterlassen? Wir nehmen das Gute an und nehmen den Gruß dankend an ...

Lustig in diesem Zusammenhang mit der "Anbringung" der Kunststoffblume: in Süddeutschland wird die Forsythie laut Wikipedia "Stangenblüter" genannt ... ob das der Anbringer der Botschaft etwa gewußt hat?


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