... noch ist's den Vögeln wurscht ... ???
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin
18.11.2018
Schön breit macht sich der Haufen der auf transportable Länge abgeschnittenen Äste von jenen Eschen, welche knapp neben dem Weg - vom Eschensterben geschädigt und abgestorben - mit einer Holzerntemaschine abgesägt wurden. Gleich beim ersten Hinschauen fällt dem geübten Naturliebhaber auf: "Ein Unterschlupf-Biotop für den ganzen Winter könnte das sein!" ... aber ob der Haufen Totholz liegenbleiben wird, wenn er schon als Totholz dem Wald verloren geht .... ?
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Ein Symbolhaftes Bild ... im Vordergrund der lange Haufen entnommenen Holzes - und durch den nicht nur durch den Laubfall schon schütter gewordenen Eichenwald schauen drohend die Lagertanks der OMV hervor. Jener OMV, welche den Wald in Betriebsbaugebiet oder Gewerbegebiet oder was immer - gegen klingende Münze verwandeln möchte ... und das in Zeiten von Klimadebatte, lokalen und regionalen Unwetterkatastrophen, Bienensterben, Insektenschwund, Reduktion der Vögel, Grundwasserproblematik, .....
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Den Zugvögeln, welche um diese Jahreszeit unterwegs sind, ist es NOCH egal ... sie nutzen ganz einfach diesen Holzhaufen als Versteck, als Warte, als Sammel- und/oder Treffpunkt ... hier wieder einmal absoluter Höhepunkt der Dokumentations-Fotografie: eine Rotdrossel (Turdus illacus) hat sich hier niedergelassen ... sie kommt aus dem hohen Norden (Skandinavien, Sibirien) und zieht alle Jahre in den wärmeren Süden. Naturinteressierte Nachtschwärmer können diesen Vogel manchmal in der Nacht ziehen hören, wenn sie sich mit leisen Kontaktrufen verstädnigen ....
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
... und obwohl das stählerne Monster im Hintergrund drohend seinen Greifarm reckt, hüpft das kleine Rotkehlchen (Erithacus rubecula) respektlos den Holzwall entlang und untersucht ihn auf seine Tauglichkeit als nächtliches Versteck und störungsfreien Schlafplatz ...
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Der nächste Interessent ist typischerweise der kleinste Knirps, der Schreihals des Waldes, nämlich des Zaunkönigs (Troglodytes troglodytes) - auch dieser ist ein "Heckenschlüpfer" und verbringt den Großteil seines Lebens dicht am Boden in niedrigem Gebüsch und dichten Hecken. Wehe, wenn er sich entschließt, im Frühling sein Nest hier drinnen anzulegen .... der Abtransport des Holzes würde seine Brut erbarmungslos vernichten ...
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
Keck schaut das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) in die Kamera - als würde es wissen dass von dem dahinter sich befindlichen Menschen keine Gefahr droht. Es wird den Holzhaufen nutzen auf Teufel komm raus - jedes Insekt, das von ihm bei halbwegs vernünftigen Flugtemperaturen angezogen wird, ist gefährdet, vom spitzen Schnabel des flinken Jägers erfaßt und vertilgt zu werden ...
Foto: © Mayr Florian, St. Valentin
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