"Dynamik im Wald" ... Suchbild - erkenne den Unterschied:

15.03.2018

Fall 2:

Dieser Baum war bereits abgestorben, die Rinde teilweise abgefallen, darunter zahlreiche Fraßgänge sichtbar und auf der Unterseite der Rinde fallweise verlassene Nester von Bockkäfern. Zahlreiche Hackspuren zeugten von der Anwesenheit der Spechte auf Nahrungssuche.

Auch dieser Baum wäre hervorragend als Anschauungsmaterial geeignet gewesen, die Abbauprozesse - im Gegensatz zum liegenden Baum - eines sogenannten "stehenden Totholzes" darzulegen und zu erklären. Die Dynamik eines stehenden Baumes vollzieht sich in weiten Teilen recht unterschiedlich vom "liegenden Totholz" ... was jedoch eine vieljährige Prozedur bedeutet, wenn die Natur selber sich dieses Prozesses annimmt, vollzieht sich mit der Motosäge viel flinker, wenn auch wesentlich lauter.

Und so stehe ich jetzt vor einem Baumstumpf - und das Leben im angeblich toten Baum, das sich in den nächsten 5 bis 6 Jahren fertig entwickelt hätte, ist verloren - und verloren ist auch die Brutstätte der nächsten Generationen aller jener Lebewesen, die hier ihre Eier ablegen hätten können ... verloren ist auch das Jagdgebiet der Spechte und Meisen, welche diesen Larven wiederum nachgestellt hätten ... und verloren ist auch die theoretische Möglichkeit, eine Wohnstätte ins Holz zu hacken und diese im Laufe der Zeit durch Spechte, Meisen, Hormissen, Fledermäuse oder Siebenschläfer und schließlich Eulen und Fledermäusen besiedelt werden zu können ... Wieder ist mit der Entnahme des Baumes der Kreislauf jäh durchbrochen.

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Lange ist dieser Baum schon gestanden - aber jetzt, im Zuge des "Aufräumens" nach den Sturmschäden, ist er praktischerweise "mitgegangen". Dabei wäre es so wichtig auch für den Wirtschaftswald, einzelne alte Bäume, Baumgruppen und Totholz zzu belassen, um die ohnhin rasant schwindende Artenvielfalt zu erhalten, ohne die es auf Dauer keine gesunde Natur, kein gesundes Leben letztlich auch für uns auf diesem Globus gibt ...

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