Schmarotzer ???

14.03.2017

Der letzte Ausflug war den Rotföhren gewidmet - aber das trübe Wetter lenkt den Blick auf den Gemeinen Efeu (Hedera helix) der so manchen Baum in ernstes Dunkel hüllt und ihm damit eine ganz eigene Silhouette verleiht. Manchmal finden sich kleine Gruppen von Bäumen, welche der kletternden Pflanze jene Stütze bieten, die sie für ihren ausdauernden Wuchs zum Licht braucht. Viele halten den Efeu für einen den Baum schädigenden Schmarotzer ...

Alte Bäume an idealen Standplätzen werden so stark überwuchert, dass vom originalen Baum kaum mehr etwas zu sehen ist. Anzumerken ist, dass der Efeu dem bewachsenen Baum normalerweise nicht schadet, höchstens durch Lichtkonkurrenz das Wachstum hemmt. Ein "Aussaugen" des Wirtsbaumes durch seine Haftwurzeln findet NICHT statt, denn diese können nur festhalten, jedoch keine Nährstoffe aufnehmen.

In nur wenigen Metern Höhe findet sich eine Baumknolle oder Baumwarze an einem Stamm. Diese können durch Pilze oder Bakterien gebildet werden und eine beträchtliche Größe erreichen. Auch Erdstrahlen wird nachgesagt, dass sie solche Wucherungen auslösen können.

Es wird schon auffällig, wie viele Rupfungen innerhalb weniger Tage aufzufinden sind. Diese hier macht besonders nachdenklich, denn das Opfer war in diesem Fall eine Waldohreule (Asio otus), selber ein nächtlicher Räuber ... hierdurch wird auch deutlich, dass auch das Auffinden und Lesen von Spuren die Kenntnis über die Artenvielfalt eines Gebietes vergrößern kann. Denn eine Waldohreule selber zu Gesicht zu bekommen, ist den wenigsten Menschen vergönnt, aber wie man sieht, kann man ihre Spuren finden ...

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