Wieder einmal ins Detail geguckt ...
30.06.2016
Heiß, feucht, und leichter Wind am Spätnachmittag - das war der geeignete Mix um nachzusehen, ob etwa schon Großkäfer ihr abendliches Unwesen treiben ... aber leider war nichts zu sehen oder zuhören von den großen Brummern ...
Dafür haben die grüngefärbten Schenkelkäfer (oder Scheinbockkäfer) das Feld großteils geräumt und den braungefärbten Arten überlassen! Der Gemeine Scheinbockkäfer (Oedemera femorata) hat aber genau wie sein grüner Kollege nur zwei Prioritäten im Sinn: Blütenpollen und .....
..... tja, da haben seine Sensoren wohl die andere Priorität auch schon wahrgenommen .... und schon hebt er ab am Weg dorthin ...
... und hier wartet bereits die Partnerin des Gemeinen Scheinbockkäfers (Oedemera femorata) - und ... labt sich ebenfalls an Blütenpollen. Die Weibchen sind übrigens kenntlich an den nicht verdickten Schenkeln ...
Ganz am äußersten Ende des Halmes balanciert die Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea), sitzt dort wie angegossen und nur ihre Fühler spielen andauernd in der Luftströmung. Viele Insekten haben empfindliche Sensoren darin verborgen und können so auf weite Entfernungen ihre Partner wahrnehmen ... aber noch wartet sie, denn Florfliegen sind Dämmerungstiere ...
Bei der Durchsicht von alten aufgeschichteten Holzstämmen untersuche ich gewohnheitsmäßig die Löcher und größeren Spalten - und tatsächlich regt sich etwas ... Eine Große Wollbiene (Anthidium manicatum) - wobei ich das in diesem Augenblick NICHT weiß - nagt an dem Holz im Inneren der kleinen Höhle - und die Rhythmischen Bewegungen haben sie verraten. Meine Anwesenheit stört sie, und freundlicherweise verläßt sie ihr Anwesen ...
... nur um gleich daneben auf einem Holzstück wieder zu landen, anscheinend bereit für eine kurze Foto-Session ... und tatsächlich, es gelingt mir nur knapp ein Bild, und schon fliegt sie wieder auf, umkreist mich prüfend, schwirrt an mir vorbei und ...
... verschwindet wieder im gleichen Loch, wobei sie mir verachtungsvoll ihr Hinterteil zuwendet - wobei es auch bleibt.
In der Wiese steht einsam eine von der kleinen Blüte her recht auffällige Pflanze, nämlich ein Breitblättriger Hohlzahn (Galeopsis ladanum) oder eventuell ein Weichhaariger Hohlzahn (Galeopsis pubescens), die Art kann ich leider nicht wirklich unterscheiden. Markant sind bei dieser zu den Lippenblütern gehörenden Pflanze zwei hohle Aufstülpungen (Hohlzahn!) an der Basis der Unterlippe ...
Auffallend ist, wie die Doldenblütler in den letzten Tagen an Zahl zugenommen haben - aber die sind nur mit einschlägiger Fachliteratur und entsprechender botanischer Erfahrung zu unterscheiden. Die meisten gehören zur Gattung der Engelwurz (Angelica sp.) und sind für zahlreiche Insekten sowohl wichtige Lieferanten für Nektar und Blütenpollen, als auch oft Versteck und Quartier für die kühleren Nächte .......
>>> zum nächsten Tagebuch-Eintrag ...
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