Das Alter der Bäume ...

05.06.2016

Ich gehe diesmal gezielt auf die Suche nach einem Baumstumpf, der noch vor so kurzer Zeit durch umsägen einer Eiche entstanden ist, dass die Jahresringe noch zu zählen sind ... Ich möchte ein Gefühl für das Alter der Eichen im Bestand bekommen ... Nicht überall wachsen sie ja gleichschnell und Erfahrungswerte über den Zusammenhang von Dicke zu Höhe zu Alter sind oft regional unterschiedlich, ebenso wie die Standorte bzw. die Böden, die Wasserversorgung und die Sonneneinstrahlung unterschiedlich sind ...

Am Weg begegne ich einer einzelnen Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), von der nur wenige wissen, dass sie "dreihäusig" ist: sie kann rein männliche, rein weibliche und doch auch Zwitterblüten ausbilden.

Ausgerechnet an einer mit greller Warnfarbe bemalten Stahlsperre hat sich dieser Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare) angesiedelt. Ihm behagt der Schotterboden, aus dem dieser senkrecht aufragende Metallträger ragt, und dieser gibt wohl auch die ihm genehme Wärme ab ...

Aber auch aus einer Perspektive, die den Stahlträger wegläßt, ist die Pflanze auffällig und hübsch anzuschauen ...

Endlich finde ich ein geeignetes Objekt, nach dem ich bisher vergeblich Ausschau gehalten habe, und ich beginne, nach einer oberflächlichen Säuberung, die Jahresringe abzuzählen: knapp über 60 Jahre, so zeigen die Jahresringe, ist einst dieser Baum geworden ... die Zuwächse sind sehr unterschiedlich, wobei auch auffällt, dass die Zuwächse auch an den verschiedenen Seiten differieren. Was diese Unterschiede wohl bewirkt hat? Trockene Jahre = geringer zuwachs ist ja irgendwie logisch; aber im gleichen Jahr an verschiedenen Seiten wechselnder zuwachs, das deutet schon auf irgendeine Änderung im direkten Umfeld hin: konkurrierende Nachbarbäume, wechselnder Lichteinfall, Wind ... alles ist möglich, und die Kombination aller Fakten machts schwierig, eine Aussage zu treffen ...

Beim Heimweg macht ein dickes Blätterbündel unter den Büschen auf sich aufmerksam - heimisch oder nicht heimisch? Mir jedenfalls (bisher) unbekannt - ein wenig erinnert es an den japanischen Knöterich, aber irgendwie doch nicht ... wir werden sehen, ob sich das Rätsel lösen läßt ...
Nachtrag vom 03.08.2017: Florian Mayr konnte die Pflanze als Indische Kermesbeere (Phytolacca acinosa) bestimmen.

 

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