Im Norden (Windpassinger Teil) des Waldes ...
30.05.2016
Diesmal war eigentlich nur geplant, einfach die letzten unbekannten Wege abzugehen ... aber das frische und dennoch schon abendliche Grün hat einfach zum Abdrücken verlockt ... einfach schön, wie sich die Wege immer wieder verändern, schmäler und breiter werden, sich zwischen dem Gesträuch scheinbar verlieren und doch immer wieder DA sind ...
Der Wald öffnet sich auf die Ebene in Richtung Enns, von wo der Stadtturm im Dämmerschein herüberwinkt ...
Die letzten Sonnenstrahlen brechen durch die Wolken und belehren mich an diesem Platz, dass ich mich an einem Pilgerweg befinde, dem Jakobsweg - und eine Tafel gleich in der Nähe belehrt mich, dass ich gleichzeitig den Ennsdorfer Psalmenweg unter den Füßen habe .... und ich finds eine tolle Idee, die alten Grabkreuze nicht zu entsorgen, sondern hierfür (wieder) zu verwenden!
Ich pilgere also noch ein paar zusätzliche Schritte den Waldrand entlang und genieße die flachen letzten Sonnenstrahlen, bevor ich umdrehe und zurückeile ...
Das Sonnenlicht ist verschwunden und es dunkelt schon leicht, als ich wieder einmal über eine neue Pflanze stolpere! Das Fotografieren wird schon schwierig, das Bestimmen auch .... aber es handelt sich um die Ruderal-Reseda (Reseda lutea), oder auch Gelber Wau genannt.
Von mehreren Nachaufnahmen ist nur eine brauchbar - sie zeigt, auf wie wenig Raum winzige Kronblätter, Blütenblätter und Staubgefäße zusammengedrängt und in Gruppe angeordnet die Blütentraube ergibt.
Und noch ein letztes zartweißes Wippen im Abendgrau läßt mich in die Knie gehen: Die vielen Blütenstände vom Nickenden Leimkraut (Silene nutans) wollen noch "mitgenommen" werden ... letztes Mal waren sie noch nicht zu sehen, und wer weiß, ob sie beim nächsten Mal noch da sein werden?
Jetzt ist aber für diesmal endgültig Schluß ... ein deutlicher Wink von oben treibt mich endgültig aus dem Wald heraus ...
>>> zum nächsten Tagebuch-Eintrag ...
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