Steckbrief:
Der Riesenbovist (Calvatia gigantea)
ein bemerkenswerter Pilz im Raader Wald ...
Eckdaten:
Er ist mit den Champignons verwandt, kann aber zwischen 10 - 50 cm groß werden. Sofern man ihn rechtzeitig findet, ist seine Haut weiß, glatt und ledrig. Zwischen Juni und September wächst er auf Wiesen, Weiden und in lichten Wäldern, dort vorzugsweise an trockenen Standorten.
Besonderheiten:
Als für den Menschen wohl wichtigste, sowohl durch chinesische und japanische als auch westliche Forschungen bekannte Eigenschaft enthält der Riesenbovist das Antikrebsmittel Calvacin. Die Verwendung in früherer Zeit beschränkte sich auf den Einsatz als Zunder sowie - schwelend - bei der Imkereiarbeit für die Abwehr der Bienen.
Sonstiges:
Die karierte Plakette am Bild dient zum Größenvergleich; jedes Kästchen entspricht einem Quadratzentimeter.
Bis zu 7 Billlionen Sporen können im Inneren eines Fruchtkörpers produziert werden.
Schutz:
Keiner.
Bezug Raader Wald:
Der trockene Schotteruntergrund des Raader Waldes bietet optimalen Rückzugsraum für diesen außerordentlichen, schon selten anzutreffenden Pilz, was hierdurch das Potential als genetisches Reservoir des Raader Waldes weiter erhöht! Aber auch hier ist das mögliche Verbreitungsareal nur begrenzt verfügbar, da durch die - wenn auch nur geringfügige - Bewirtschaftung des Waldes und die damit verbundene Entnahme des Altholzes das schnellwüchsige Unterholz begünstigt und somit gleichzeitig das Lichtangebot am Boden reduziert wird.
BILDERSERIE:
Calvatia gigantea - Der Riesenbovist
eine auffällige Charakterart des Raader Waldes ...
27.08.2017
Wie ein Stück Verpackungsmaterial aus Schaumstoff wirkt dieser, bereits von Schnecken angefressene Riesenbovist (Calvatia gigantea) auf größere Entfernung betrachtet. Dabei handelt es sich um einen der größten Pilze in heimischen Wäldern, der gefunden werden kann. Bis 50 cm kann der Fruchtkörper, der gleichmßig rund und weiß aus der Erde wächst. Später verändert er die Farbe ...
29.08.2017
Täglich wird er etwas kleiner, der Riesenbovist (Calvatia gigantea) und verliert immer mehr an Farbe ... langsam wird sein Fruchtkörper weich und weicher ..........
04.09.2017
Der tägliche Besuch des Riesenbovists (Calvatia gigantea) zeigt deutlich, wie er sich verändert. Vom ehemals weißen - wenn zum Zeitpunkt der Entdeckung auch schon etwas von den Schnecken angefressen - Pilz zur immer brauner werdenden Sporenfabrik mit unermesslich vielen Sporen. Über sieben Billionen = 7.000.000.000 Sporen können so vom Wind vertragen oder vorbeikommenden Tieren verschleppt werden ...
05.09.2017
Die helle, ehemals weiße Farbe des Riesenbovists (Calvatia gigantea) verliert sich immer mehr ...
07.09.2017
Der Riesenbovist (Calvatia gigantea), den ich regelmäßig besuche, hat schon deutlich an Volumen eingebüßt. Er leuchtet nicht mehr so auffällig aus dem lichten Bodenbewuchs heraus wie ehedem ...
15.09.2017
Diesmal geht sich nur eine schnelle Runde aus. Es wird wieder einmal der Riesenbovist (Calvatia gigantea) besucht - und ich muss überrascht zur Kenntnis nehmen, dass ich das letzte Mal meine "Vergleichskarte" dort liegengelassen habe. Der Regen der vergangenen Tage hat ihr aber nichts anzuhaben vermocht, wogegen der Riesenbovist schon wieder ein Stück geschrumpft ist und sich dunkler verfärbt hat.
18.09.2017
Im Vorbeigehen wird der bekannte Standort des Riesenbovist (Calvatia gigantea) aufgesucht und das übliche Dokumentationsfot gemacht. Die Konsistenz des jetzt schon braun verfärbten Fruchtkörpers ist Schaumgummiartig weich und leistet dem Finger kaum Widerstand. Seien wir einfach gespannt, wie es weitergeht mit dem Bovist ...
23.09.2017
Da besuchen wir doch wieder einen alten Bekannten, nämlich den Riesenbovist (Calvatia gigantea) und machen das inzwischen gewohnte Dokumentationsbild. Derzeit ändert sich nicht viel, ausser dass bei der geringsten Berührung ganze Staubwolken von Sporen den Pilzkörper verlassen, was einen zum Anhalten der Luft veranlasst.
19.11.2017
Ein alter Bekannter wird inzwischen still und leise vom Herbstlaub zugedeckt: der Riesenbovist (Calvatia gigantea) hat sich weiter verändert und ist zu einer braunen, schaumgummiartigen Masse zusammengeschrumpft, die man nur mehr sieht, wenn man die genaue Position kennt.
27.12.2017
Seit längerer Zeit wieder einmal einen alten Bekannten aufgesucht: den Riesenbovist (Calvatia gigantea) ... eigentlich dachte ich, er sei nun endgültig zusammengefault und verdorben. Aber eine kleine neugierige Berührung des Pilzkörpers belehrt mich rasch eines Anderen: Die Konsistenz ist immer noch weich und nachgiebig wie ein Badeschwamm, und eine Wolke von Sporen steigt auf ...
>>> zum nächsten Tagebuch-Eintrag ...
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