Mit der Lupe unterwegs ...

16.05.2021

Je mehr man sich dem kleinen Detail widmet, desto reicher bietet sich die Natur im Raader Wald dar ... und auf kleinstem Raum kann man schon nur am Wegrand sein Wissen erweitern ...

Jetzt und hierist es eindeutig: Es sind die dornigen Sträucher des Eingriffeligen Weißdorns (Crataegus monogyna). Nur die Blüte mit dem einzelnen (gelblichen) Griffel in der Blütenmitte schafft Klarheit - auf die Blätter selber ist oft nicht Verlaß genug, um den Strauch vom Zweigriffeligen Weißdorn (Crataegus laevigata) zu unterscheiden. Hinzu kommt aber außerdem erschwerend, dass die beiden eng verwandten Arten sich vermischen können und Bastarde bilden.

Dieser Dickmaul-Rüsselkäfer (Otiorhynchus sp.) harrt noch der genaueren Bestimmung - tapsig und schwerfällig kreuzt er unseren Weg und hält für ein Foto brav still, ehe er weitermarschiert. Seine harte Panzerung machen ihn wohl sicher, dass ihm keine Gefahr droht ...

Hier haben wir wohl das verlassene Gehäuse einer Gerippten Bänderschnecke (Cepaea vindobonensis) vor uns ... die 5-mm-Teilung zeigt uns die Größe des Schneckenhauses. Kennzeichen der Art sind die relativ steilen Turmflanken und die zart dunklere Mündung ... aber eine Bestätigung werden wir noch einholen ...

Die Blüten der Gemeinen Berberitze (Berberis vulgaris) sind immer eine Augenweide. Für Kinder (aber nicht nur für diese) interessant: berührt man die kleinen Staubgefäße im Inneren der Blüte, klappen diese sofort zur in der Mitte befindlichen Narbe. So würde ein Insektenrüssel mit dem Blütenstaub "gestempelt", der zur nächsten Blüte zur Befruchtung gebracht wird.

Die Blüten des Eingriffeligen Weißdorns (Crataegus monogyna) locken die goldgrünen Rosenkäfer (Cetonia aurata) an, wo sie sich oft in großen Schwärmen zur Paarung treffen.

Eine ganz besondere Blüte versteckt sich oft unerkannt am Boden: Das Weiße Fingerkraut (Potentilla alba) das als echte Seltenheit gilt und nur mehr ganz wenige Refugien besiedelt. Sie ist im nördlichen Alpenvorland stark gefährdet und kann sich nur schwer ausbreiten, da ihre Samen ausschließlich durch Ameisen verbreitet werden ...

Mitten im Wald findet sich ein Gartenflüchtling in Form des Gemeinen Flieders (Syringa vulgaris), der sich hier scheinbar gut etabliert hat. Wie oft mögen wir schon an ihm vorbeigegangen sein? Aber das viele saftige Grün der Büsche und Bäume hält einerseits immer wieder Überraschungen bereit und versteckt andererseits so Manches auch vor forschenden Blicken.

Überraschungen, Neues, Unbekanntes, Schönes - dies alles sind die Gründe für den Interessierten, den Raader Wald immer wieder aufzusuchen und damit immer besser kennen zu lernen. Aber es ist auch für den Erholung und Erbauung suchenden eine gute Möglichkeit, bei einem Spaziergang das innere Gleichgewicht wieder zu finden. Dies alles ist aber nur in einer intakten, friedvollen Natur möglich - und genau diese "Ökologische Leistung" bietet der Raader Wald, und das kostenlos und mit geringem Aufwand.

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