Gefiedertes Volk ... und Krabbeltiere
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin

01.05.2021

Wie alle Jahre ist der Frühling eine spannende Zeit für jene, die den Spuren des gefiederten Völkchens folgen ... und so wird Altbekanntes aber auch immer Neues gefunden.

Recht unauffällig huscht der Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) durchs Geäst. Immer wieder stellt sich die Frage bei so selten zu sehenden Vögeln: Ist es noch ein Durchzieher? Ist es schon ein Brutvogel? Nur wenn die Brut beobachtet werden kann und sie auch erfolgreich ist, gibt es die Bestätigung als Brutvogel ...

Der Fitis (Phylloscopus trochilus) ist ein mindestens ebenso heimlicher Gesell - er verrät sichmeist nur dem Kenner mittels seines doch recht tyischen Gesangs.

Ein sicheres Revier bieten die an den Raader Wald angrenenden Freiflächen dem Rebhuhn (Perdix perdix), das schon lange als Gefährdet eingestuft ist. Die Landwirtschaft und in der Folge eine ausgeräumte Kulturlandschaft nimmt diesem Vogel den notwendigen Lebensraum und damit Nahrung und Deckung für Jungenaufzucht.

An wenigen Stellen kann man im Raader Wald die laut schallend singende Nachtigall (Luscinia megarhynchos) hören. Ob sie sich als Brutvogel bereits etabliert hat bleibt anzuwarten.

Eigentlich ein Bewohner von feuchten Laubwäldern, jedenfalls aber ein in deren Laubstreu oder unter liegendem Totholz lebender Käfer ist der Braunfüßige Striemenläufer (Molops piceus), der schon öfter im Rader Wald nachgewiesen werden konnte. Als Anzeiger alter Wälder ist diese Laufkäferart ein wichtiger Indikator für deren Naturnähe und Schutzwürdigkeit.

Obwohl unabhängig voneinander unterwegs, konnte ebenfalls die am gleichen Tag bereits dokumentierte Märzfliege (Bibio marci) dokumentiert werden.

Zugvögel und Brutvögel, die den Lebensraum Raader Wald nutzen. Insekten, welche die Naturnähe des Raader Waldes anzeigen ... dies alles sollte doch langsam genug an Argumenten sein, für den Erhalt des Raader Waldes einzutreten?

Und die lokale Politik? Sie schweigt ... und das sehr laut !

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