Fallenjagd ...
19.05.2020
Nicht alle Tiere findet man so einfach am Weg, und nicht alle Tiere kann man so einfach mir nichts dir nichts bestimmen. Erstere führen manchmal ein zurückgezogenes oder gar nächtliches Leben, sind gut getarnt und sitzen bewegungslos, zweitere sind einfach zu klein, um Fotos machen zu können, die alle notwendigen Bestimmungsmerkmal zeigen.
Man nehme einen Joghurtbecher, grabe ihn ein und gebe etwas altes Bier oder kleine Fruchtstücke oder Fruchtsaft hinein. Mit Glück lockt der Geruch verschiedene Käfer an, die man normalerweise nicht findet. So wurde in einem Becher dieses Exemplar des Vierpunktigen Aaskäfer (Dendroxena quadrimaculata) gefangen und in eine Becherlupe verfrachtet, um ihn fotografieren zu können
Ein Zufallsfund in einer Becherfalle ist dieser Triebstecher (Rhynchitidae), ein kaum 4 Millimeter kleiner Rüsselkäfer, wie der aufgedruckte 5 mm Gitterraster in der Becherlupe zeigt. Normalerweise gehen diese Tierchen nicht auf solche Gerüche, mit denen die Falle bestückt sind - aber wie der Zufall so spielt .... Eine genauere Bestimmung ist aber dennoch nicht möglich ...
Eine rasche Bewegung hat diese Spinne verraten - und erst am Bild wurde die wunderschöne Zeichnung in allen Details sichtbar. Um welche Spinnenart es sich handelt, ist aber bisher unbekannt geblieben ...
Immer mehr Standorte der Grünlichen Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) werden bekannt. Oft ist es schwierig, zu unterscheiden, ob eine Pflanze selten auftritt oder ob wir sie nur selten zu Gesicht bekommen - und ob eine Pflanze selten auftritt und sich in der Folge verbreitet - oder wir ganz einfach einen Blick dafür bekommen! Sei es wie es sei, diese Orchidee ist jedenfalls eine der hübschesten Blütenpflanzen des Raader Waldes ...
Was so undurchdringlich scheint, ist Tummelplatz für zahllose Insekten und andere Tiere. Aber dazwischen finden sich immer wieder die unauffällig wachsenden Orchideen ... Wer sich von diesem scheinbaren "Durcheinander" abschrecken läßt, wird sie kaum bemerken ....!
Offene Augen und ein wenig Gespür für die vielen Lebewesen und Pflanzen, und schon kann man im Raader Wald ganze Expeditionen durchführen, die immer wieder Überrschendes, Staunenswertes, Schönes und Interessantes zu Tage liefern.
Mit jeder Expedition erweitert sich das Wissen, vergrößert sich die Erfahrung, steigt die Artenkenntnis und damit verbunden erhöht sich das Interesse an den ökologischen Zusammenhängen dieses Waldes sowie seiner möglichen und tatsächlichen Funktion FÜR die Menschen und die Jugend in seiner unmittelbaren Umgebung. Ich wünsche jedem, dass er mit dem ersten Schritt die ganz persönliche Erforschung dieses wunderbaren Waldes beginnen möge ....
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