Neuentdeckungen für den Raader Wald !

03.05.2018

Eine erste Neuentdeckung des Tages:

Die gesamte Zeit der Entwicklung von der Raupe bis zur Verpuppung verbringt der Große Sackträger (Canephora hirsute) in einem sackartigen Gespinst, das an Pflanzenstengeln befestigt ist. Interessant ist, dass nur das geschlüpfte Männchen diesen Sack verläßt, um sich mit einem in seinem eigenen Sack verbleibenden Weibchen zu paaren. Auch diese Art ist typisch für den Raader Wald, denn die Raupen ernähren sich z.B. von in diesem Wald häufig vorkommenden Weißdorn, Brombeeren oder Spitzwegerich.

Was wäre ein Mai ohne das für diesen Monat typischen und für die zarte Blume namengebenden Maiglöckchen (Convallaria majalis). Auf großen Flächen kommt sie im Raader Wald vor und betört schon von weitem mit ihrem intensiven Duft.

Nicht auf den ersten Blick ist zu erkennen, was da auf der Blüte sich abspielt ....

... aber das Detail gibt das Geheimnis preis: eine Krabbenspinne (Xysticus audax) konnte hiermit abermals bestätigt werden, die schon in früherer Zeit hier gefunden wurde. Als Lauerjäger hat sie hier erfolgreich einer körperlich viel größeren Honigbiene als Beutetier aufgelauert ...

Eine zweite "Neuentdeckung" für den Raader Wald ist dieser unscheinbare grauschwarz gefleckte Käfer, der unauffällig und still auf einem kleinen Zweig sitzt - und den man nur bei intensiver Nachsuche findet, wenn überhaupt! Der Braungraue Splintbock (Leiopus nebulosus) ist allerdings ein Problemfall, da er erst 2009 in eine weitere, nur genitaltechnisch bzw. durch DNA-Untersuchungen unterscheidbare Art Leiopus linnei aufgesplittet wurde. Beide kommen in gleichen Habitaten vor - und gerade in Österreich sind die beiden Arten einander ähnlicher als z.B. in Skandinavien ...

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