Von verschwundenen Fichten, aber vorhandenen Flechten und Moosen ...

07.11.2016

Um die wieder funktionstaugliche, weil reparierte Kamera zu testen, waren ja eigentlich Flechten und Moose das Ziel .... aber dann mußte ich zuerst Nicht-mehr-Vorhandenes fotografieren .....

Noch vor >>> kaum einem Monat habe ich über die vom Borkenkäfer zum Absterben gebrachten Jungfichten berichtet ... tja, so sieht die Stelle jetzt aus! Ratzekahl ist der kleine Fleck gemotorsägt worden ... verständlich vor dem Hintergrund, dass Borkenkäfer für jeden Fichtenwaldbewirtschafter der Feind Nummer Eins ist! Dass die eigentlich in den Bergwäldern beheimatete Fichte hier im Schotterboden-Eichenwald des Flachlandes eventuell ohnehin fehl am Platz war, ist eine andere Betrachtungsweise. Und dass die Fichten abgeholzt wurden, NACHDEM der Käfer bereits ausgeflogen war, tja, das hat mit Waldpflege bzw. -schutz nur wenig zu tun ...

Für den natürlichen Bewuchs des Raader (Eichen)Waldes kanns aber nur gut sein, und wir dürfen gespannt abwarten, ob wir miterleben können, wie diese Fläche vom Wald zurückerobert wird, oder ob gleich wieder - standortfremd oder standortgetreu - irgendetwas angepflanzt wird! Noch dazu, wo diese Fläche gleich neben dem Weg und also gut einsehbar ist!

Nachdem die Borkenkäfer ja schon ausgeflogen waren, wär's für die Spechte natürlich gut gewesen, einige Stämmchen stehenzulassen. Stehendes Totholz beherbergt immer noch genug Insekten, die sich unter den Rindenresten versteckt halten, und bilden so ein wichtiges Nahrungsreservoir. Aber sei's drum - weg ist weg ....

Unweit der Stelle, wo seinerzeit die >>> Schilder "Forstliches Sperrgebiet - Betreten verboten" standen, ist jetzt der Grund für die Aufstellung derselben zu finden: Auch hier wurden, entweder einzeln entnommen oder in Gruppen geschlägert, auch schon ältere hochgewachsene Fichten entnommen ... So entstanden für die weitere Entwicklung des naturnahen, standortgerechten Waldes wichtige Lichtungen, die in den kommenden Jahren interessante Beobachtungen erlauben. Wenn, ja WENN der Raader Wald dann noch als solches besteht ...

Wie friedvoll die Natur einen selber wahrnimmt, zeigt sich an diesem Bild: Ich bin ja eher langsam, aber nicht "schleichend" unterwegs, und so war ich für dieses Reh wohl unverdächtig! Denn obwohl ich längere Zeit hier verweilte um mehrere Bilder zu machen, habe ich erst ganz zum Schluß das Reh wahrgenommen. Es hatte mich die ganze Zeit im Auge, aber erst weil es schließlich den Kopf von mir abwandte, bemerkte ich diese Bewegung .... wir gingen anschließend beide unserer Wege, ohne dass es zur Flucht angesetzt hätte ...

Wie wird dieser Baumstrunk wohl in wenigen Jahren aussehen ... ???

Etwa so ???

Und jetzt endlich konnte ich die Objekte meiner heutigen Begierde ins Visier nehmen ... Flechten ....

... Flechten und Moose ...

... Moose und Flechten ....

Eine kleine, feuchte Wunderwelt, deren Artenkenntnis jedoch nur wenigen Spezialisten vorbehalten ist! Jedenfalls aber eine kleine interessante Wunderwelt für sich ....

>>> zum nächsten Tagebuch-Eintrag ...

 

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