Toll beobachtet ... super fotografiert ...
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin

08.05.2016

Es wird immer wieder gefragt, ob es im Raader Wald Libellen gäbe ... und tatsächlich flattern immer wieder im Randbereich welche einzeln oder auch in Gruppen herum und lassen sich auf den Pflanzen nieder, wo sie mit zusammengeklappten Flügeln scheinbar friedlich sitzen, aber bei der geringsten Störung sofort auf- und davonfliegen. Das Ablichten dieser scheuen Tiere gestaltet sich also meistens zu einem Geduldsspiel erster Klasse! Hier am Bild ist höchstwahrscheinlich ein Weibchen der Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) ... schon die Männchen sind nicht leicht zu unterscheiden, aber die Weibchen der (wenigen) bei uns vorkommenden Arten lassen sich nur sehr schwer voneinander unterscheiden!


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Eine weitere Schmetterlingsart sonnt sich hier an der steinigen Unterlage: ein Kleiner Perlmutterfalter (Issoria lathonia), dessen Lebensraum an Trockenrasen und Brachen gebunden scheint. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich seine Raupen von den Blättern der ebenfalls im Bereich des Raader Waldes vorkommenden Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) ernähren! Ein schönes und klares Beispiel, wie Tier- und Pflanzenarten einer Region oft untrennbar miteinander verbunden sind! Das heißt nämlich, rottet man die Futterpflanze aus, gehen automatisch alle direkt an sie gebundenen Tierarten verloren!


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Dieses Weibchen eines Neuntöters (Lanius collurio) hatte so gar nichts gegen ein Fotoshooting einzuwenden ... und blieb für eine Weile eisern am gleichen Platz sitzen ...


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Kokett putzte sie sich die Federn, richtete sie, indem sie sie einzeln durch den Schabel zog - und posierte schließlich professionell und sich von der schönsten Seite zeigend.

Neuntöter verlieren bei uns ununterbrochen und rasch ihren angestammten Lebensraum. Sowohl ihre Beutetiere wie Großinsekten, Reptilien und kleine Säugetiere verschwinden, weil auch die Hecken und ungenutzen (Wiesen)Flächen weniger werden, als auch ihre Brut- und Wohnstätten wie Rosenbüsche und Dornenhecken fallen rasch einer Flurbereinigung zum Opfer ...


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Uner welchen Umständen hat dieses Tagpfauenauge (Aglais io) nur seine Winterruhe verbracht, dass er so zerzaust, schmutzig und mit ausgefransten Flügeln hier die Sonnenwärme suchen muss? Aber bald wird er sich paaren, und danach werden Eier gelegt, und danach werden Raupen schlüpfen, und danach werden die sich verpuppen, und danach werden herrliche, leuchtend bunte neue Tagpfauenaugen herumflattern.

WICHTIG: lassen sie in ihrem Garten irgendwo eine Gruppe der Großen Brennessel (Urtica doica) stehen - sie bilden die Nahrungsgrundlage der Raupen!!


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

 

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