Geschichte
Zuallererst sei wiederholt: der Name "Raader Wald" existiert meines Wissens auf keiner Karte und wurde nur als "Arbeitstitel" eingesetzt, um ihn ohne Umschreibung benennen zu können. In letzter Zeit häufen sich aber die Hinweise, dass alteingesessene "Raader" ihn doch manchmal so benannt haben.
In der Josephinischen Landesaufnahme (1763-1787) [Bild links] stellt sich der Raader Wald noch als zusammenhängende Waldfläche von Windpassing bis Langenhart bei St. Valentin dar und führt den Namen „Herzog-Rad“. Im Nordosten befindet sich zu dieser Zeit noch ein Teich.
In der Franziszäischen Landesaufnahme (1806-1869) [Bild rechts] hat der Wald schon deutlich an Fläche eingebüßt und ist namenloser Teil der „Ennser Haide“. Ein „Bader-Teich“ ist angeführt - und im Süden ist ein erstes Teilstück abgetrennt und steht isoliert.
Bereits in der Francisco-Josephinischen Landesaufnahme (1869-1887), [Bild links] ist nur mehr der Flurname „Haidenfeld“ im südlichen Teil des heutigen Raader Waldes zu finden; der Teich dürfte dem Eisenbahnbau zum Opfer gefallen sein und ist von der Karte verschwunden. Ein „Koettinger Holz“ sowie das Teilstück im Bereich zwischen Thurnsdorf und St. Valentin sind bereits abgetrennt und eigens benannt.
[Bild rechts] zeigt den aktuellen Stand mit weniger deutlich reduzierten Waldflächen, dafür aber die "moderne" Zerschneidung und Zerstückelung durch Autobahnbau, Bahntrassen und Landstrassen sowie das großflächige Areal der OMV bei der Ortschaft Rems.
Und hier letztlich der aktuelle Stand, der das unbarmherzige Verschwinden des kleinen, schon lange abgetrennten südlichen Bereiches zeigt, welcher einer Schottergrube weichen mußte ... die roten Flächen deuten die Lage der zur "Disposition" stehenden Bereiche an, was auch den letzten zusammenhängenden, nördlichen Restbestand zergliedern, jedenfalls verkleinern würde. Womit klar sein dürfte, dass der verbleibende Rest kaum noch als vernünftiger Lebensraum, als "Naturraum" für Tiere und Pflanzen zur Verfügung stehen könnte!
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Geologie des Raader Waldes
Der gesamte Waldbereich vom nördlichen, ehemaligen "Herzog-Rad"-Wald, der bei Pyburg bzw. Windpassing beginnt bis zum heutigen Herzograder-Wald westlich von St. Valentin (nicht in der Karte abgebildet), der seinerseits durch Industriebauten, Teststrecken und Bahnlinie und durch aktuell anhaltende Rodungen bis zur biologischen Funktionslosigkeit zerstückelt ist, stockt auf einem riesigen Feld von Lehm- und Schotterboden der Niederterrasse [in Karte: gelb] , welche durch den die eiszeitlichen Gletscher entwässernden Strom der Ur-Enns gebildet wurden. Daran schließen sich in Richtung Enns sogenannte Alluvialböden [in Karte: weiß], welche durch Ablagerungen gemischten, meist feinerem sandigen Materials im Zuge der langsameren Fließgeschwindigkeit in der Nähe der Einmündung zur Donau entstanden.
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